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Eines der bekanntesten Gesichter des Amtsgerichts Lörrach geht in den Ruhestand.

Datum: 19.07.2022

Kurzbeschreibung: Sönke Blunck geht in den Ruhestand.

Das Gesicht des Amtsgerichts Lörrach, Sönke Blunck, geht zum 01.09.2022 in den vorzeitigen Ruhestand. Herr Blunck trat seine erste Stelle im Jahr 1986 beim Verwaltungsgericht in Freiburg an. Von dort wurde er an das Verwaltungsgericht Stuttgart abgeordnet. 1991 wurde Herr Blunck auf seinen Wunsch an „sein“ Amtsgericht Lörrach versetzt und blieb seitdem dem Amtsgericht und Standort Lörrach treu verbunden. In Lörrach geboren und Binzen aufgewachsen, waren die Studienjahre in Schwetzingen und die ersten Stellen in Freiburg und Stuttgart seine einzigen Stationen außerhalb von Lörrach. 1993 wurde er zum stellvertretender Verwaltungsleiter des Amtsgerichts Lörrach bestellt, am 01.03.1997 zum Verwaltungsleiter (damals noch „Geschäftsleiter“). Herr Blunck hat in seiner Tätigkeit in der Justiz viele Projekte ins Leben gerufen und begleitet. Sein erster Erfolg war der zweite Platz beim Behördenwettbewerb des Innenministeriums (1999-2001). Ein weiterer Erfolg war der zweite Platz beim VDI Wettbewerb für ein Projekt der Zwangsversteigerungsabteilung, die das Ziel hatte, alle Beteiligten im Verfahren besser zu informieren und so für die Schuldner höhere Erlöse zu generieren. Weiter hat Herr Blunck 2004 die Leitung des Geschäftsleiterlehrgangs des Ministeriums übernommen. So stand er vielen neu bestellten Verwaltungsleiterkolleginnen und -kollegen als Ratgeber zur Seite. Er war jungen Kollegen immer sehr verbunden und hat diese gefördert. Dem Berufsausbildungsausschuss des Oberlandesgerichts Karlsruhe gehörte er mehrere Jahrzehnte an und setzte sich immer für Verbesserungen der Ausbildungsberufe ein. Er berief Arbeitsgruppen ins Leben, die sich beispielsweise um die „Außendarstellung und Bürgerfreundlichkeit bei den Gerichten“ kümmerten. Das Außenbild des Gerichts und die Nähe zu den Bürgern spielten für Herrn Blunck eine sehr wichtige Rolle. Genauso waren ihm aber auch die Netzwerkpartner wichtig. So unterhielt er durch seine Verwurzelung rund um Lörrach beste Kontakte zu Polizei, dem Anwaltsverein, der Stadt und dem Landratsamt. Unter seiner Führung wurde das Amtsgericht zwei Mal mit einem Volumen von jeweils über vier Millionen Euro groß renoviert und saniert, und dabei die Sicherheitskonzeption des Justizministeriums mit insgesamt über 130 Umzügen innerhalb des Hauses umgesetzt. Sein letztes großes Verwaltungsprojekt war die Auflösung der Notariate in Lörrach und Kandern und die Eingliederung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie des Sachgebiets Nachlass beim dann zuständigen Amtsgericht – Nachlassgericht- Lörrach zum 01.01.2018. Direktor Frank Müller merkt an, dass das Nachlassgericht Lörrach insbesondere dank Herrn Blunck und seines Einsatzes im Landesvergleich überdurchschnittlich gut dastehe. So habe Herr Blunck frühzeitig die gewinnbringende Idee gehabt, sich selbst zu den Notariaten als Verwaltungsleiter abzuordnen, so erste Einblicke zu erhalten und die Koordinierung von Seiten der Notariate und des Amtsgerichts in einer Hand zu halten.

Im Herbst 2018 ist Herr Blunck nach über 20-jähriger Tätigkeit als Verwaltungsleiter des Amtsgerichts Lörrach in ein Freistellungsjahr („Sabbatjahr“) gegangen. Im Anschluss hieran hat er die Verwaltungstätigkeit auf eigenen Wunsch beendet und ist als Rechtspfleger des Nachlassgerichts und der Rechtsantragstelle in Teilzeit halbtags zurückgekehrt. Für seinen unmittelbaren Nachfolger als Verwaltungsleiter, den damaligen stellvertretenden Verwaltungsleiter Karim Chermiti, war die Rückkehr und das damit verbundene Wissen eine enorme Hilfe. Mit Rat und Tat stand Herr Blunck der Verwaltungsleitung bis zuletzt zur Seite. Insgesamt hat er in seiner über 20-jährigen Amtszeit als Verwaltungsleiter sieben Direktoren des Amtsgerichts begleitet. Oft war für die im höheren Justizdienst angesiedelten Direktoren der Gerichtsstandort Lörrach Sprungbrett für noch höhere Aufgaben. So war Herr Blunck über Jahre für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gerichts eine verlässliche und wichtige Konstante. Herr Blunck war immer innovativ und so wurde in Lörrach schon lange Telearbeit ermöglicht, bevor das überhaupt landesweit Thema wurde. Von dieser Innovationsfreude und dem nimmermüden Interesse, Abläufe zu verbessern und auch für die Bürger angenehmer zu gestalten, profitiert der Gerichtsstandort Lörrach noch heute. 

Während seines Sabbatjahrs hat Herr Blunck die Grundausbildung Mediation absolviert. Mittlerweile nimmt er neben dem justizinternen Coaching auch für den Bezirksverein für soziale Rechtspflege in Lörrach Mediationsgespräche bei Verfahren des Täter-Opfer-Ausgleich erfolgreich wahr. 

Zuletzt war Herr Blunck an die Amtsgerichte Bad Säckingen und Donaueschingen abgeordnet, um dort in den Rechtsgebieten auszuhelfen und die Verfahrensabläufe zu optimieren. In über 20 Jahren Führungsverantwortung beschreibt Herr Blunck die Personalverantwortung als schwierigste aber auch schönste Herausforderung. Persönliche Schicksale hätten ihn mitgenommen, er habe aber auch viel Positives bewirken können. 

Im Jahr seines vorzeitigen Ruhestands 2022 feierte Herr Blunck noch sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Jetzt müssen ihn Direktor Frank Müller und Verwaltungsleiter Karim Chermiti schweren Herzens in den vorzeitigen Ruhestand verabschieden. Direktor Frank Müller merkt an, dass man mit Sönke Blunck eine hervorragende Führungskraft, einen Motivator und das Gesicht des Amtsgerichts Lörrach verliere. Verwaltungsleiter Karim Chermiti meint, dass der Verlust vor allem für die Kolleginnen und Kollegen schwer zu verkraften sei. 

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